Oder auch, was ein SEO Plugin eigentlich nicht macht
Welche WordPress SEO Plugins gibt es?
Es gibt einige konkrete SEO Plugins für WordPress, und einige andere die SEO Features bereitstellen, aber nicht explizit als SEO Plugin ausgezeichnet sind.
Am bekanntesten sind wohl YOAST mit mehr als 5 Mio. Installationen und das All in One SEO Pack mit mehr als 3 Mio. Installationen. Hinzu kommt JetPack mit mehr als 4Mio. Installationen, dass SEO allerdings nur am Rande macht, aber viele zusätzliche Features bietet die u.a. in den Bereich SEM (Search Engine Marketing) fallen. Außerdem gibt es noch The SEO Framework und SEO Squirrly, beides explizite SEO Plugins, die mit 50.000 und 30.000 Installationen aber gerade mal 1% der Verbreitung der Top Plugins erreichen.
Das ist die Aufzählung der populärsten SEO Plugins für WordPress. Daneben gibt es noch etliche andere, die meist limitierter sind und wegen ihrer geringen Verbreitung hier keine Relevanz finden.
Alle haben aber eines gemeinsam: SEO Plugins machen kein SEO!
SEO Plugins machen kein SEO
Ja, richtig gelesen. SEO Plugins geben dir im Idealfall Hinweise, wie du deine Beträge inhaltlich verbessern kannst, um für bestimmte Suchbegriffe optimiert zu werden. Das Plugin selber macht dein SEO also nicht besser oder puscht deinen Artikel gar irgendwie in den Suchergebnissen. Nein, das musst du -nach Anleitung- immer selber machen.
Grob, so ein Plugin weist dich darauf hin, dass dein Suchbegriff in der URL, der Überschrift, der Unterüberschrift, im ersten Absatz im ersten Satz, nicht zu selten und nicht zu oft im Beitrag vorkommen soll. Sind die Bedingungen erfüllt, bekommt der Beitrag „grünes Licht“.
Sicher ist der Artikelinhalt sehr wichtig für das SEO, aber es ist nicht alleine ausschlaggebend für das Ranking in den Suchergebnissen. Inzwischen fließen auch viele technische Aspekte ein. Ist dein HTML korrekt? Wird deine Seite schnell geladen, wird die Anzeige von Inhalten blockiert, weil erst noch andere Dateien geladen werden müssen? Diese und noch weitere Fragen müssen positiv beantwortet werden, um positiv auf das SEO zu wirken. Keins der Plugins berücksichtigt diese Fragen.
Die Plugins schauen deinen Beitrag nur „von hinten“ an. So wie du, wenn du den Beitrag bearbeitest. Deshalb können sie die technischen Fragen nicht beantworten. Das geht nur, wenn man den Beitrag „von vorne“ wie ein Seitenbesucher mit einem Browser anschaut. Von vielen Dingen, die in der „Frontansicht“ deines Beitrags auftauchen, wissen die Plugins nichts. Hast du auf deiner Seite zu viel Werbung, ist das bestimmt nicht gut fürs SEO. Hast du auf der Seite andere Dinge die inhaltlich ablenken oder in der HTML Struktur sogar höher priorisiert sind, wirkt das auf das SEO deines Beitrag negativ. Diese schlechte Erfahrung musste ein Kollege erst neulich machen, weil er ein schlecht programmiertes Slider Plugin verwendete. PageSpeed Insights bestätigte zu lange Ladezeiten, was dem SEO der Seite bestimmt nicht gut tat.
Von all diesen Dingen, wissen die SEO Plugins aber nichts.
Diese Dinge sind aber für das SEO auch sehr wichtig. In der Konsequenz kann das bedeuten, dass du vom Plugin „Grünes Licht“ bekommst, für Google & Co dein Beitrag aber wie ein „Rotes Tuch“ wirkt.
Was ein SEO Plugin macht
Wie Eingangs schon erwähnt, gibt ein SEO Plugin dir in erster Linie Hinweise, wie du deinen Beitrag inhaltlich aufpolierst, damit die Suchmaschinen ihn mögen. Hat man mal ein paar Beiträge geschrieben und sich angeguckt was das Plugin dazu meint, merkt man schnell worauf man achten muss. Irgendwann schreibt man die Beiträge dann automatisch so, dass das Plugin nicht mehr meckert und man es dann auch irgendwann nicht mehr braucht.
Es gibt noch einen technischen Aspekt, der nicht unberücksichtigt bleiben darf. Alle Plugins bieten an, eine so genannte XML Sitemap zu deinem Blog zu erstellen. Diese XML Datei stellt eine List aller Links zu den Inhalten deines Blogs zur Verfügung. Suchmaschinen verwenden diese Datei um diese Links in ihren Suchindex aufzunehmen, die Inhalte aufzurufen um sie zu analysieren und dann entsprechend in Suchergebnisseiten anzuzeigen. Die Suchmaschinen finden die Sitemaps in der Regel selbständig. Man kann die Links zu den Sitemaps zusätzlich bei den Suchmaschinen eintragen und kann dann verfolgen welche Links die Suchmaschinen schon besucht haben, ob es dabei zu Fehlern kam usw. usf.
Es gibt allerdings auch Plugins, die nichts anderes machen als solche Sitemaps zu erstellen. Dazu braucht man also kein SEO Plugin.
Wozu man dann noch ein SEO Plugin braucht
Es hilft dir zu lernen. Du kannst deine Erfahrung durch die Auswertung des SEO Plugins bestätigen lassen oder noch SEO Korrekturen am Beitrag vornehmen. Mit der Zeit wirst du wahrscheinlich feststellen, dass du das Plugin und seine Hinweise immer weniger benötigst. Es hat also durchaus Sinn, zumindest am Anfang ein SEO Plugin zu benutzen, um seine Beiträge nach SEO Maßstäben zu überprüfen. Auch ein paar zusätzliche Informationen bekommt man, um seine Inhalte zu optimieren. Man sollte jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass ein SEO Plugin eben nur diese Infos und Hinweise gibt, aber nie irgendetwas von sich aus verbessert.
Die Search Engine ist eine Maschine. Und noch wird sie durch die Eingaben von Menschen kontrolliert. 😉
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